Bedřich Smetana 1824 – 1884
Mein Vaterland – Sinfonische Dichtung
für Blasorchester
Carlo Balmelli -Transkription für Blasorchester
Neben der Oper „Die verkaufte Braut“ ist der Zyklus von sechs sinfonischen Dichtungen „Mein Vaterland“ die bis in die Gegenwart berühmteste Komposition von Bedrich Smetana. Der Komponist vertont in den verschiedenen Sätzen Sagen und beschreibt in bildmalerischen Sätzen die Landschaft und Orte seiner tschechischen Heimat.
Dauer | Vyšehrad ca. 15′ Šárka ca. 11′ Tábor ca. 13′ Blaník ca. 14′ |
Grad | Vyšehrad Grad 5 Šárka Grad 6 Tábor Grad 5 Blaník Grad 5 |
Artikel-Nr. | SWB29 Vyšehrad SWB31 Šárka SWB33 Tábor SWB34 Blaník |
1. Vyšehrad
Im ersten Teil der sinfonischen Dichtung Vysehrad beschreibt der Komponist die alte Prager Burg mit gleichem Namen. Die Komposition beginnt mit zauberhaften Harfenklängen, gemahnt an die Harfenklänge des Barden Lumir. Bald taucht die altehrwürdige Burg in der klangmalerischen Welt Smetanas in voller Pracht auf.
2. Vltava – Die Moldau
Der wohl bekannteste Satz aus dem Zyklus „Mein Vaterland“ ist die sinfonische Dichtung „Die Moldau“. Das berühmte Moldau-Thema ist angelehnt an eine italienische Melodie aus der Renaissance, allerdings ist diese wiederum in Liedern anderer Nationen (z.B. Schweden usw..) zu finden. Der ganze Satz ist rondohaft über das Moldau – Thema aufgebaut. Smetana beschreibt darin, wie das Gewässer in seinen zwei Quellen entspringt, wie es sich zu einem Fluss entwickelt, an Jagd – und Festszenen vorbeizieht, über gefährliche Stromschnellen fliesst, an der alten Prager Burg vorbeifliesst – hier verwendet Smetana noch ein letztes Mal das Burgthema des ersten Teils „Vysehrad“ – bis sich der Fluss in der Elbe auflöst.
3. Sárka
In dieser Komposition beschreibt Smetana das Wirken der Amazonenkönigin Sarka. Diese liess sich als Köder an einen Baum binden als sich der Prinz Ctirad mit einem Marsch ankündigte. Sarka, welche der Männerwelt Rache schwor, begann, begann mit dem Prinzen eine kurze Romanze und heiratete diesen. Als nach der Hochzeitsfeier alle schliefen, rief Sarka ihre Kriegerinnen und begann mit dem männermordenden Massaker.
4. Z českých luhů a hájů – Aus Böhmens Hain und Flur
Smetana beschriebt den vierten Teil seines Zyklus „Mein Vaterland“ als: „Gedanken und Gefühl beim Anblick der böhmischen Heimat“
5. Tábor
Tabor ist eine ostböhmische Stadt, welche als Hauptsitz der Hussiten galt. Die Hussit waren Anhänger des böhmischen Reformators Jan Hus, welcher am Konzil von Konstanz hingerichtet wurde. Tabor gilt seit dem 19. Jahrhundert als Symbol für die tschechische nationale Wiedergeburt. Als Taborthema verwendete Smetana den alten Hussitenchoral „Die ihr Gotteskämpfer seid“.
6. Blaník
Im letzten Teil dieses grossartigen Zyklus beschrieb Smetana den Berg Blanik. Der Sage nach schläft auf dem Berg Blanik ein Reiterheer unter der Führung des heiligen Wenzel, welches dem tschechischen Lande in schlechtesten Zeiten helfen soll. In der Coda dieses Satzes verknüpft Smetana den Hussitenchoral aus Tabor mit dem Vysehrad – Thema und rundet somit den gesamten Zyklus glanzvoll ab.
Die Sätze Zwei (Moldau) und vier (Aus Böhmens Hain und Flur) sind noch in Bearbeitung und werden zu einem späteren Zeitpunkt ebenfalls in einer Transkription für Blasorchester veröffentlicht.